Refashion: Jeans zu Schlaghose

Ok, wie man aus einer Hose eine Skinny macht, haben wir ja jetzt schon öfter gesehen. Aber was ist mit der guten alten Schlaghose? Derzeit zeichnet sich nämlich der Trend ab, dass wir in den nächsten Monaten immer häufiger auf ausgestellte Hosen treffen.

Deshalb möchte ich euch heute zeigen, wie ihr aus einer geraden Jeans mit Hilfe von Stoffresten eine Schlaghose näht. Das ist nämlich gar nicht so schwer und es wäre doch zu schade, extra eine neue Hose kaufen zu müssen. Ihr habt doch sicherlich auch noch die ein oder andere gerade Jeans, die nur auf einen neuen Einsatz wartet.

Refashion: SchlaghoseIch habe diese Jeans aus dem Fundus meiner Mum gerettet. Und man mag es kaum glauben, aber diese Hose wurde am Bein auch mal tatsächlich schmaler genäht.

Refashion: SchlaghoseSie sitzt eigentlich ganz gut und die Qualität ist auch hervorragend, aber die gerade Silhouette gefällt mir einfach nicht.

Refashion: SchlaghoseNatürlich habe ich mir zu Beginn Inspiration bei folgenden Modellen geholt:  1//2//3//4//5

Inspiration: SchlaghoseUnd los geht’s…

1. Auftrennen: Am Anfang war der Nahttrenner. Deshalb habe ich zunächst den unteren Saum und die Seitennähte aufgetrennt.

Refashion: SchlaghoseTrennt die Seite bis etwa in Kniehöhe auf.

Refashion: Schlaghose2. Keile zuschneiden: Für den Schlag habe ich aus Jeansresten 4 identische Keile zugeschnitten. Die Seite ist dabei so lang, wie der aufgetrennte Schlitz meiner Jeans (plus Nahtzugabe).

Refashion: SchlaghoseFaltet dafür den Stoff und markiert ein halbes spitzwinkliges Dreieck. So werden die Seiten auch garantiert gleich lang.

Refashion: Schlaghose3. Keile fixieren: Um sicherzugehen, dass beim Nähen nichts verrutscht, habe ich die Jeans-Dreiecke in meinen Schlitz geheftet.

Refashion: Schlaghose  Refashion: Schlaghose4. Keile einnähen: Diesen Schritt finde ich etwas kniffelig. Steppt den Keil in den Schlitz.

Refashion: Schlaghose

Achtet darauf, dass er in der Spitze schön festsitzt. Falls euch das nicht so gut gelingt, ist es nicht so schlimm. Bei mir sieht die Naht auch ziemlich wüst aus, aber im nächsten Schritt wird alles final fixiert. Zuletzt habe ich noch die Kanten mit einem Zickzack-Stich versäubert.

Refashion: Schlaghose5. Final Vernähen: Dreht die Jeans nun auf rechts und fixiert nochmal die Keile mit den aufgetrennten Seiten. Steppt mit einem Geradstich alles ordentlich fest. Nehmt für die inneren Kanten dunkelblaues und die äußeren Jeansgarn. Es ist orange und etwas dicker, als normales Nähgarn. Ich finde, dass es optisch richtig was her macht! (…und war mega froh, dass ich noch welches hatte!!!)Refashion: Schlaghose6. Hosensaum: Zum Abschluss müsst ihr noch den überschüssigen Stoff kürzen. Achtet darauf, dass der Keil in der Mitte exakt die selbe Länge hat, wie an den Seiten.

Refashion: Schlaghose

Dabei müsste eine kleine Rundung entstehen. Schlagt dann den Stoff zweimal um und steppt ihn mit einer einfachen Naht fest.Refashion: SchlaghoseUnd das war’s schon! Es gehört vieleicht ein wenig Mut dazu, aber der lohnt sich in jedem Fall.

So sieht das gute Stück dann angezogen aus:

Refashion: SchlaghoseIch bin echt froh, denn die Hose ist genau so lang, dass ich gerade so nicht drauftrete.

Refashion: Schlaghose Meiner Meinung nach darf eine Schlaghose auch nicht zu kurz sein!

Refashion: Schlaghose Mit hohen Schuhen sieht die Hose sicherlich eleganter aus, aber mal ehrlich: ich trage dann flache dann doch einfach häufiger. Falls sich das mal ändert, kann ich ohne Probleme noch etwas Stoff vom Saum auslassen.

Refashion: SchlaghoseKalt und windig ist es in Kiel. Aber ein bisschen Posen (zum Aufwärmen) muss sein.

Refashion: Schlaghose Unten drunter gab’s auch was Selbstgemachtes: Mein Vintage-Shirt, dass ich Sommer umgeändert habe.

1. Jacke – H&M, 2.Loop – Geschenk (selbstgestrickt), 3. Strickjacke – Second Hand, 4. Shirt – Vintage, 5. Longsleeve – Opus, 6. Jeans – Aura, from the Women of Wrangler (refashioned), 7. Armstulpen – Geschenk (selbstgestrickt), 8. Schuhe – Yellow Stone (Second Hand)Refashion: SchlaghoseUnd zu guter Letzt nochmal die Jeans vorher und nachher:

Refashion: SchlaghoseWie findet ihr sie? Sind auch mal wieder Schlaghosen bei euch eingezogen?

Auch verlinkt beim Creadienstag, MeMadeMittwoch und bei RUMS.

ninutschkanns_signatur

30 Kommentare zu “Refashion: Jeans zu Schlaghose

  1. Boah, jaaa! Solche hatte ich auch immer gerne, aber die hat immer meine Oma für mich gebastelt. Jetzt nähe ich selber und bin zu faul zum Jeans-bearbeiten… Das muss ich dringend ändern! Dein Post bringt die totale Motivation (vor allem mit den fröhlichen Fotos 😉 )! Danke!

    • Genau so, war es bei mir auch die ganze Zeit! Ich kann mich noch an eine beige Cordhose erinnern, in die mir meine Opa geblümte Keile reingesetzt hat. Das meine Lieblingshose Ende der 90er. Also ran an die Maschine 😀

  2. Aaaaah, das find ich ja so cool. Lustigerweise habe ich erst vor kurzem mit jemanden genau über diese Hosen gesprochen und wir waren uns schnell einig: „Wetten, der nächste Trend geht weg von den Röhrenjeans hin zum Mega-Schlag?“ Oh, die fand ich immer so toll, ich würde es total super finden, wenn man das wieder öfter sieht. Wow, du Trendsetter! Ich freu mich auf die ZEit und nähe dann auf alle Fälle mit!

    Viele Grüße
    Jana.

  3. Oh, welch coole Idee! Besonders klasse finde ich, die Nähte noch mal extra mit Jeans-Garn abzusteppen, das gibt der Hose ein echt professionelles Aussehen und man denkt: das muss so! Das wird bestimmt der nächste Modehit und in den Läden jetzt (verzweifelt) nachgefragt werden… LG – Mrs Go

  4. Ich finde den Effekt super! Ich mag Schlaghosen sowieso total gerne und habe keine einzige in meinem Kleiderschrank, vielleicht wird sich das bald ändern 🙂
    LG Melanie

    • Ja, ich mag auch diesen Patchwork-Look. Ich finde Denim-Patches, wie man oben auf den Inspirations-Bildern sehen kann, auch toll. Oder Spitze? Oder eine Häkelborte? Oder…??? 😀

  5. Toll. Das erinnert mich an meine Lieblingshose von damals. Vor 20 Jahren habe ich mir auch mal Keile in eine Hose genäht und die Hose so lange getragen, bis sie mir vom Körper fiel.
    Ich liebe Schlaghosen und will mir schon seit mindestens einem Jahr eine nähen. Passt mir ja nicht so, dass die wieder trendy werden sollen 😉
    LG

  6. Seeehr kuhl! Da werden Erinnerungen wach… *träum* Genau so hab ich mir zu Schulzeiten schon meine Hosen gepimpt! 😛 Und sie waren hinten immer durchgelatscht, weil sie ja nicht zu kurz sein durften! 😛

    Danke für die schöne Erinnerung! 😀
    Ganz liebe Grüße!
    Sanni (c:

    • Stimmt, die müssen schon länger sein. Bei der Hose hab ichs trotzdem irgendwie hingekriegt, dass sie nur 1cm zu lang sind und ich beim gehen glücklicherweise nicht drauflatsche. Aber irgendwie hat das auch was … 😉 LG

  7. Toll was Sie/Du gemacht hast. Ich kann es beurteilen, denn ich habe in den 70zigern für mich und meine Freunde diese Hosen gesteppt. Recht hast Du/Sie auch – die Hose muss auf der Straße fast aufstoßen. Ich fand die Röhrenjeans immer ganz hässlich, besonders wenn man einen dicken Popo hat. Das sah dann immer so aus als wenn eine Kugel auf beinen kommt (sorry), aber ich bin auch nicht schlank und habe mich all die Jahre dagegen gewehrt. Übrigens zum verstehen ich bin über 60! Mach weiter so!!!! LG elle

  8. WAS für eine tolle Idee!
    Da werden Erinnerungen wach…. meine Mutter hat das mit meinen Hosen, als ich Teenie war, auch gemacht. Zusätzlich habe ich sie ausgefranst, eine Borte unten angebracht auf der „LOVE“ oder meine Lieblingsband damals „SWEET“ stand. Manchmal auch beschriftet, oder bestickt. Hach… die 70er waren schon toll!

    Liebe Grüße!!

  9. Da macht schon das Lesen Spaß und Lust auf mehr 😊.
    Danke für Deine wundervolle und ausführliche Beschreibung!
    LG Chrishi

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